Ostsee-Treffen 2013

( Ein Bericht von Holger Marquardt )

Die elf kleinen Negerlein

oder

Wer rechtzeitig losfährt, ist auch als erster am Ziel

 

Der Treffpunkt Strande war super. Für uns aus Großenbrode eine etwas weitere und somit schöne Anreise.

Am Freitag den 21.6.2013 kamen wir auf der Windhuk an.

Das Ostseetreffen sollte für Birgit und mich auch gleichzeitig unser Urlaubsbeginn sein.

Unser Steg hat sich langsam zu einer großen Familie entwickelt.

Nachdem bei uns auf der Windhuk der Wasserpass etwas tiefer gelegt wurde (Birgit hatte für eine Weltumsegelung gebunkert, Michi ist mein Zeuge!), trafen wir uns bei Heike und Herwig auf der World Dancer zu einem kleinen Absacker. Es dauerte nicht lange und Harald gesellte sich auch zu uns. Michi konnte Harald überzeigen, auf der Fanta... Four mitzusegeln, denn beide waren an diesem Wochenende Strohwitwer. Auch Heike und Herwig wollten sich uns anschließen und sich mit auf den Weg nach Strande machen. Leider sah die Wetterprognose nicht unbedingt rosig aus, SW 5-6, doch wir wollten es versuchen und bevor wir morgen mit schweren Kopf aufwachen, verabschiedeten wir uns rechtzeitig in die Koje.

Als ich am nächsten Morgen so gegen 5oo erwachte, war absolute Stille.

Sollten sich die Wetterfrösche so getäuscht haben?

Ich schälte mich aus meiner schönen warmen Koje und bereitete alles für die „große" Überfahrt vor. Birgit machte Wasser heiß, damit wir unterwegs einen Tee trinken konnten und als Harald sich auf den Weg zum Waschraum machte, legten wir so gegen 630 ab.

Ein leichter achterlicher Wind schob uns bis in die Durchfahrt zur Brücke und dann ging es mit fast halbem Wind unter der Brücke hindurch.

Ab jetzt hatten wir richtig freien Wind und ich war ganz froh, dass ich auf Birgit gehört und nicht die Genua gesetzt hatte.

Es dauerte nicht lange und wir mussten reffen. Der Wind war perfekt. Der Kurs von 270° war immer leicht zu halten und manchmal kam der Wind sogar etwas achterlicher.

Wir sausten nur so dahin.

 

Von unterwegs aus informierten wir Suse und Alf von unserem Kommen und hofften, dass sie für uns ein paar Plätze reservierten.

Kieler Woche bedeutet nicht nur an Land großes Treiben, sondern auch auf dem Wasser. Überall waren Regattafelder und es wimmelte nur so von kleinen Seglern in der Förde.

Jetzt nur noch die richtige Durchfahrt durch die Felder finden und schon waren wir in Strande. Vor der Einfahrt bargen wir die Segel und wollten in den Hafen hinein.

Von Steuerbord näherte sich ein Segler unter Motor mit langsamer Fahrt. Ich konnte nicht erkennen, wer uns da nicht in die Hafeneinfahrt hineinlassen wollte. Das lag an meiner Brille. Ohne sie bin ich blind und mit ihr konnte ich durch die Salzkruste auch nicht richtig sehen. Erst als der Segler mir ein Achtung-Signal gab, erkannte ich ihn. Es war Kuddel, der nach der Windhuk Ausschau hielt und uns schon im Hafen vermutete.

Im Hafen von Strande waren alle Plätze auf „rot"!

Hatte Alf uns etwa vergessen oder sich mit dem Hafenmeister überworfen?

Natürlich war das nicht der Fall.

Alf hatte alles fest im Griff und für jeden einen Platz reserviert.

Um 1330 hießen er und Peter uns willkommen und Kuddel bekam auch seine Ecke zugewiesen.

Jetzt könnte es ja auf die berüchtigte Meile gehen, doch wir mussten noch auf die Fanta... Four... und die World Dancer warten.

Die Zeit vertrieben wir uns mit „Anlegern" und erotischem Schaumgebäck mit Migrationshintergrund (heute heißen sie wohl Schaumküsse).

Endlich war es soweit. Die World Dancer und Fanta....Four machten fest und es konnte losgehen.

Elf kleine Negerlein enterten den Bus nach Kiel und auf ging's.

Mitten in der City spie uns der Bus in die Mengen. Erst einmal etwas essen und dann weiter. Hier auf der Meile war es schon toll. Überall Fressbuden und Getränke bis zum Abwinken. Musik für jeden Geschmack und es kam, wie es kommen musste, Kuddel ging uns in dem Gewühle verloren.

Nachdem wir Restlichen ein paar Drinks und Snacks genossen hatten, begann es auch noch zu regnen. Natürlich suchten wir uns schnell einen Unterschlupf, doch das taten alle anderen Besucher auch.

Was für ein Gedränge unter den kleinen Vordächern.

Wollten wir hier nun den ganzen Abend stehen oder sind wir harte Typen?

Also raus in den Regen zu Lotto King Karl, der heute sein Bestes auf der NDR-Bühne geben wollte.

Leider waren einige der Truppe schon dermaßen unterkühlt, dass sie jetzt lieber nach Hause wollten und somit trat ein großer Schwung, unter anderen Birgit und ich, den Heimweg an. Natürlich fuhr uns der Bus genau vor der Nase weg und somit kamen wir gemeinsam mit dem Rest der Truppe, der sich ein Taxi nahm, zur gleichen Zeit in Strande an.

Auch Kuddel war wieder daheim, denn bei ihm brannte noch Licht.

Somit waren alle elf kleinen Negerlein wieder vereint und suchten ihre warme Koje auf.

Am nächsten Tag zerstreuten sie sich wieder in ihre Heimathäfen. Die Großenbroder hatten einen tollen Segeltag und die Overaner fuhren mit dem Auto nach Hause.

Birgit und ich hatten ja Zeit und konnten noch etwas bleiben. Bei einem Spaziergang nach Bülk konnten wir dem Treiben auf der Förde zusehen und......

Doch das ist eine andere Geschichte, die ich hier nicht weiter ausschmücken möchte.

Bei allen Beteiligten möchte ich mich recht herzlich bedanken. Es war wieder einmal eine schöne Truppe, die sich da getroffen hat. Leider war Petrus uns nicht sooo wohlgesonnen und musste unbedingt seine Tore öffnen.

Doch dafür konnte niemand etwas, denn alle hatten ihre Snacks brav aufgegessen.

 

Holger

Ostseetreffen 2013.pdf
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